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Ian McEwan: Abbitte. Diogenes Deluxe 2015, ISBN 978 3 257 26118 9

Veröffentlicht am 17.02.2015

Vater Jack Tallis arbeitet im englischen Innenministerium, selten ist er daheim. So kann seine Frau Emily schalten und walten. Aber meist nehmen ihr Migräne-Anfälle die Energie, Haushalt und Kinder entsprechend zu beaufsichtigen. Die älteste Tochter ist zu Besuch, und die jüngste, Briony, ist eine Tagträumerin, hält sich für eine Theaterschriftstellerin. Sie schreibt ein Theaterstück, das sie zu Ehren des geliebten älteren Bruders Leon anlässlich eines Besuchs aufführen will. Mithilfe der aus der Familie „evakuierten“ Cousins und der Cousine Lola.

Alles was Briony erlebt, verwebt sich augenblicklich mit ihren Fantasien. Noch während des Geschehens verwandelt sich alles in ihr in „Literatur“. Wie sie meint, schärft dies ihren Blick.

Robbie Turner ist der Sohn der von der Familie hochgeschätzten Haushälterin. Aufgrund seiner Begabung wird er von Jack in allen schulischen und universitären Belangen unterstützt. Auch er ist gerade zuhause und gesteht sich ein, in Cecilie nicht nur verliebt zu sein, sondern sie heftig zu begehren.

So harmlos und arglos beginnt keimt eine Katastrophe.

Ein Brief, einige Beobachtungen, das geplatzte Theaterstück und damit Enttäuschung und Wut verändern augenblicklich das Leben aller. Zwei Menschen bei Nacht im Park, zu viel Nähe, ein davon laufender Mann und Cousine Lola im Gras, für Briony scheint alles sonnenklar.

Robbie wird der Vergewaltigung angeklagt und inhaftiert. Und als er die Haft endlich hinter sich hat, muss er ins Feld gegen Nazideutschland und erlebt den Weltuntergang in Belgien.

Wie Cecilie lässt sich auch Briony zur Krankenschwester ausbilden. Der harte Dienst, ihr Erwachsen-Werden, öffnen ihr die Augen für die Realität und die Last der Schuld wiegt schwer.

Der Leser darf sie noch kurz als alte Frau erleben und all die Sprachlosigkeit und Ungläubigkeit, all die Hoffnung auf ein gutes Ende dort suchen.

Bis dahin ist sehr sehr viel geschehen. Meisterhaft erzählt. Vor allem der Erzählton ist stets der jeweiligen Situation, der Zeit und den Menschen, um die es geht, angepasst.
Psychologisch und literarisch ein Meisterwerk.

„Abbitte“ ist 2007 verfilmt worden.

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